Montag, 3. September 2012

Holunderzeit

Holunderzeit...

meine Arbeitskollegin hatte mir schon im vergangenen Jahr Holunder aus ihrem Garten angeboten.
Natürlich nahm ich ihn dankbar an. Schnappes mach ich davon, dachte ich so bei mir... nix böse ahnend, was das für nen Rattenschwanz hinter sich herzog...
Eigentlich wollte ich schon was leckeres für Weihnachten vorbereiten, so mit Zimt und Rum und so. Aber daraus wurde nicht viel, denn bereits vorher war er fast ausgetrunken.
Also nahm ich mir für dieses Jahr vor, wieder neuen Schnaps bzw. Likör zu machen.
Meine Kollegin brachte mir wieder Holunder mit... aber dieses mal "ein wenig" mehr...
Natürlich in der Hoffnung, wenigstens diesesmal ein wenig abzubekommen, hihi...
Also sie ist die Erste, die diesmal was bekommt.
Warum ich aber diesen Post hier schreibe ist damit begründet, das glaub ich noch immer viel zu viele Menschen Holunder verkennen. Dabei schmeckt er richtig zubereitet wirklich gut; ausserdem ist er sehr gesund. Aber Vorsicht! Bitte niemals unbehandelt verzehren oder verarbeiten, Holunder enthält cyanogene Glycosid Sambunigrin, ein Gift das Brechreiz und wie wir im Ruhrpott zu sagen pflegen; nen Flotten hervorruft. Dieses Gift wird beim erhitzen unschädlich gemacht.
Ich habe also die Holunderbeeren on mass bekommen:


...mühsam begann ich, die Beeren mit der Gabel abzuzupfen.... dabei bitte aufpassen, das alle Stiele wirklich so gut es geht entfernt werden und nur die reifen dunklen Beeren verarbeitet werden.
Bisscken kam ich mir vor wie Aschenputtel...


... vor allem gibt dat ne riesen Sauerei wenn man nicht aufpasst...
Dann gings ans einkochen. Ich hatte es geschafft. Ca. 2 kg Beeren  hatte ich abgerupft!


1,5 kg Zucker (Mischung aus normalem, braunem Rohrohrzucker und 5 Päckchen Vanillinzucker) hab ich mit in den Pott geballert... eine Limone ausgepresst und dazu gegeben, sowie mit Zimt abgeschmeckt und ein wenig Backöl Rum und Vanille dazugegeben, hatte leider keine Vanillestange mehr. Dann noch ca. 1/2 - 3/4 L Wasser dazu ...

... und schöööön lange köcheln lassen. Also locker ne Stunde kann dat. Zwischendurch habe ich die Beeren immer wieder mit einem Kartoffelstampfer durchgewalgt. Damit das ganze schööön dickflüssig wird.

Das ganze hab ich dann ne Nacht abkühlen lassen. Am nächsten Tag hab ich dann die leeren Flaschen, die ich schon das ganze Jahr gesammelt hab, rausgekramt. Alle nochmal ordentlich durchgewaschen und vorhandene Etiketten entfernt...
... nun gings los.... einen Teil der Beeren habe ich abgeseiht, so das ich nur den dickflüssigen Saft hatte... habe die Flasche so ca. zur Hälfte damit gefüllt und dann mit Korn aufgefüllt. (Ich habe in jede Flasche einen kleinen Anteil 38% Korn angesetzt und den Rest mit  30% igen aufgefüllt)  Guuut geschüttelt. Den anderen Teil habe ich mit Beeren und Saft gefüllt. Ich hab letztes Jahr die Erfahrung gemacht, das sich die Beeren ganz auflösen. Dauert natürlich ein wenig. Ich nehme an, das geht deswegen so schnell, weil man sie lange genug aufkocht. Dadurch bekommt man ein hervorragendes fruchtiges Ergebnis. Schmeckt dann wie ein Likör. Süß und sehr mild.
Auch der mit dem reinen Saft ist super geworden, allerdings ein wenig stärker. 
Die Flasche für meine Kollegin hab ich sooooofort gerettet:

 
Sie hat die heute morgen auf ihrem Schreibtisch... versprochen ist ja schließlich versprochen...

DAS macht man mit Holunder!!! :-)


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